Der Prozess zur seit Jahren geforderten Reaktivierung einer Bahnstation in Wendessen nimmt weiter an Fahrt auf. Durch das Förderprogramm „Stationsoffensive“ des Bundes scheint die Realisierung dieses Projektes bloß noch eine Frage der Zeit zu sein. „Aktuell ist mit einer Fertigstellung im Jahr 2026 zu rechnen“, wusste Marcus Bosse, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Regionalverband Großraum Braunschweig (RGB) zu berichten. Vertreter der SPD suchen nun nach Möglichkeiten, die Planungsdauer, insbesondere durch Gespräche mit der Deutschen Bahn, zu verkürzen und den dringend benötigten Haltepunkt deutlich früher als geplant in Betrieb nehmen zu können.
„Es ist unser erklärtes Ziel, die Bus- und Bahnverbindungen in unserer Region kontinuierlich zu verbessern, um mehr Menschen dazu zu bewegen, das Auto stehen zu lassen. Ein Bahnhaltepunkt in Wendessen wäre ein echter Gewinn für die Wendesser sowie für die Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinden Denkte und Wittmar“, so Bosse. „Die Niedersächsische Landesnahverkehrsgesellschaft, der RGB und die Deutsche Bahn haben den Grundstein für dieses so wichtige Bauprojekt bereits gelegt, jetzt müssen wir uns geschlossen dafür einsetzen, die Umsetzung zu beschleunigen“, fordert auch Bürgermeisterkandidat Dennis Berger. Die räumlichen Gegebenheiten könnten laut der SPD-Landtagsabgeordneten Dunja Kreiser kaum besser sein: „Es steht ausreichend freie Fläche zur Verfügung und auch die direkte Nähe zur stark befahrenen B 79 birgt Vorteile.“
Die Wendesser SPD-Kandidaten für die Orts- und Stadtratswahlen im September bedanken sich ausdrücklich für die Initiative zur Beschleunigung der Planung. „Diese Bahnstation hier in Wendessen ist ganz zentral für die weitere Entwicklung des Stadtteils“, betont Andreas Rink. „1982 hat hier der letzte Personenzug gehalten und viele Wendesser haben inzwischen schon fast die Hoffnung aufgegeben, dass aus den Plänen für eine Wiederinbetriebnahme des Haltepunktes etwas wird. Da halten wir dagegen – es ist zwar ein mühsamer, steiler und steiniger Weg, aber der Kampf und der Einsatz für die Realisierung des Bahnhofs lohnt sich. „Wendessen kann mehr“ ist unsere feste Überzeugung; und in diesem Fall bedeutet das: Mehr Dampf machen, auf allen politischen Ebenen und auch über alle Parteigrenzen hinweg“.
Thomas Fricke, SPD-Fraktionsvorsitzender im Samtgemeinderat Elm-Asse, merkt an, dass mit der Realisierung der Bahnstation in Wendessen weitere Infrastrukturprojekte vorangetrieben werden sollten: „Für die Gemeinde Denkte ist der Haltepunkt ein wichtiger Standortfaktor. Wir wünschen uns zudem auch eine sichere Radwegeverbindung von Klein Denkte nach Wendessen.“
Des Weiteren, so waren sich die SPD-Politiker einig, könnte mit der Errichtung der Bahnstation auch über die Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Wendessen und Wittmar nachgedacht werden. Bosse: „Die Gleise sind vorhanden. Ich bin mir sicher, dass sich auch diese Strecke großer Beliebtheit erfreuen würde.“